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Der kleine Ort Jechaburg

Der kleine Ort Jechaburg liegt etwa 3 km westlich von der Residenzstadt Sondershausen am Südhang des dazugehörigen Frauenberges (411m) hoch. Der Ort ist mehr als tausend Jahre alt. Die älteste Urkunde ist aus dem Jahr ca. 900 n. Chr.
Der Berg ist in der ganzen Region sehr beliebt wegen des einmaligen Rundblickes. Hier befindet man sich auf historischen Boden, es war eine alte Kultstätte in früheren Zeiten.
Die heutige Pfarrkirche im Ort stammt aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts. An Stelle der jetzigen Kirche stand einst die alte Stiftskirche von Peter und Paul. Die Stiftskirche ist etwa im Jahr 1000 entstanden, sie soll etwa 13 Altäre besessen haben und mit zahlreichen Gemälden und anderen Schmuck ausgestattet gewesen sein. Schon in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts war der Bau in Verfall geraten und konnte nicht mehr als solche genutzt werden.

Nach dem Bau der Domkirche baute man auf dem Berg eine Kapelle „ Unseren lieben Frauen“. Daher sollte auch der Name des Berges „Frauenberg“ kommen. Auch diese ist noch im 16. Jahrhundert verschwunden. Erst nach Jahrhunderten wurden durch Ausgrabungen Grundmauern festgestellt. Jechaburg war eins der kirchlichen Zentren in Nordthüringen. Als Gründer des dortigen Benedektiner Klosters wird „Kaiser Otto 1„ aber auch Williges von Mainz genannt. Die Gründung ist im 10. Jahrhundert erfolgt und wurde besonders durch die Bauernkriege ausgeplündert und zerstört soweit zur Vorgeschichte des Ortes.

Jechaburg war bis ca.1951-1952 ein selbstständiger Ort mit Gemeindeamt und Bürgermeister. Bis zu dieser Zeit gab es ca 400 Einwohner. Danach wurde er eingemeindet und ist heute ein Stadtteil von Sondershausen. In den Jahren nach dem zweiten Weltkrieg hatte der kleine Ort zwei Bäckereien, eine Fleischerei, drei Gaststätten, zwei Bauernhöfe und zwei Geschäfte für Kolonialwaren. Aus der Fleischerei wurde später ein Lebensmittelgeschäft und danach, bis zum Jahr 1991, ein Konsum. Es gibt eine kleine Quelle, welche schon das Kloster mit Wasser versorgte und bis zum Straßenbau 1991 auch den Ort. Nach dem Straßenbau wurde das gute Wasser in den Kanal geleitet, zum Verdruss der Bewohner. Seit der Wende im Jahr 1991 wurden alle noch vorhandenen Läden geschlossen und alle Einkäufe mussten in der Stadt erledigt werden. Der Ort ist eine sehr gute Wohngegend, daher siedeln sich wieder einige junge Leute hier an, welche auch sehr gern gesehen werden.

Weder das ehemalige Kloster, noch der heutige Ortsteil Jechaburg wären ohne den Frauenberg denkbar.
Schon durch seine besondere Form und die Lage im Wippertale kommt dem Berg eine besondere, fast heute noch nachvollziehbare, mystische Bedeutung zu.

Bereits in uralten Zeiten war das Umfeld besiedelt (Funde belegen dies!).
Viele Legenden ranken sich um diesen Berg und dessen historische Bedeutung.
Eine Vielzahl von Chronisten haben aufgeschrieben, interpretiert, gedeutet und sachlich darge­stellt, was wohl gewesen war in längst vergangener Zeit. (nachzulesen bei Bloedau; Apfelstedt, Gesky der Lutze).

Unstrittig ist, dass der Frauenberg als eine germanische, heidnische Kultstätte gegolten hat und damit ein wichtiger Standort war zur quasi Demonstration der Macht des Christentums, also des einen wahren Gottes.
Nach wohl mehr sagenhaften Überlieferungen soll Bonifazius selbst die heidnische Kultstätte zerstört haben.
Wahrscheinlich ist auch, dass zu Ehren der Jungfrau Maria eine Kapelle errichtet wurde, an deren Stelle später eine kleine steinerne Kirche erstand, deren Grundmauern 1873 durch Irmische entdeckt wurden. Vielleicht hat dieses Kirchlein, das auf den Namen "Unseren lieben Frauen" geweiht war, dem Berg seinen Namen gegeben.

 

Der Name Jechaburg ist in alten schriftlichen Zeugnissen in einer Vielzahl von Varianten vertreten. Mehr als 10 verschiedene Schreibweisen sind belegbar. Eines steht wohl fest, dass der Name eine Abwandlung des Begriffes Gegenburg ist. Gegenburg wohl als Gegenstück der vorchristlichen Wallanlage oberhalb des Geschlinges.
Die Sicherung bzw. Kontrolle des Passes, dem heute noch exakt die Bahnlinie folgt, war genau wie die Margaretenquelle von großer Bedeutung für die Region des Wippertales.
Der Name bezieht sich somit wohl auf die Wallanlage auf dem Frauenberg, die dem Umfeld den Namen verlieh.

Am umfänglichsten hat sich wohl Wolfgang Gresky in “Der Thüringische Archidiakonat Jechaburg” mit der Geschichte der Klosteranlage auseinandergesetzt Seine Ausarbeitung von 1932 ist sicher die Grundlage vieler Ausarbeitungen.
Gresky schreibt “Über die Anfänge der Thüringischen Archidiakonate sind wir wenig unterrichtet, für den Jechaburger tritt noch erschwerend hinzu, dass wir selbst die Anfänge des Stiftes nicht kennen.
Urkundlich begegnet uns der Name zuerst 1105 in einer erzbischöflichen Urkunde für das Kloster Kathlenburg, in der der Jechaburger Probst Reginhardt erwähnt wird. Erst ab dem Jahr 1123 werden die Urkunden zahlreicher"